03. Mai 2024
Triplepacker Donis Avdijaj: „Die beste Woche meiner Karriere!“
Donis Avdijaj ist on fire: Am vergangenen Wochenende schockte er Austria Klagenfurt mit einem lupenreinen Hattrick, am Sonntag (14.30 Uhr, live auf Sky) tritt er bei seiner alten Liebe Sturm Graz an, denen er in dieser Saison aber auch bereits zwei Treffer einschenkte. Dazwischen spricht er auf bundesliga.at ganz offen über…
… seine beste Saison als Profi mit aktuell zehn Toren und drei Assists: „Ich bin momentan super in Form und top motiviert. Der Spirit, der in unserer Mannschaft herrscht, passt optimal zu mir. Es spielen aktuell sehr viele Spieler eine überragende Saison. Wenn ich dann selbst einen Teil dazu beitragen kann, ist es umso besser.“
… Hartbergs Kampf um einen Europacup-Platz: „Das ist das Ziel! Jeder weiß, dass es in der Meistergruppe Mannschaften gibt, die uns von den Rahmenbedingungen weit voraus sind. Da gibt es riesige Unterschiede. Aber: Wir haben uns nach 29 Runden etwas richtig Gutes erarbeitet, da will jeder am Ende die Früchte ernten und sich belohnen. Unser Restprogramm ist nicht ganz einfach, aber wir haben in dieser Saison öfter gezeigt, dass wir Dinge schaffen können, die uns keiner zutraut. An einem guten Tag können wir jedem wehtun."
… die Tücken des Restprogramms mit Spielen gegen Sturm, Salzburg und Rapid: „Wenn man sich die Spiele dieser Saison anschaut: Gegen Sturm hat oft nicht viel gefehlt, gegen Salzburg hatten wir zuletzt richtig gute Phasen, gegen Rapid haben wir in den letzten drei Spielen zweimal gewonnen. Da ist etwas möglich! Diese Teams haben Top-Qualität, aber auch richtig Druck, Europa schaffen zu müssen. Wir wissen genau, was wir wollen, können als Außenseiter aber trotzdem befreit aufspielen.“
… seinen Hattrick in der ersten Hälfte gegen Klagenfurt: „Für mich persönlich war es das erste Spiel gegen Klagenfurt in dieser Saison. Dass es so aufgeht, war ein Traumgedanke, aber vorher auch weit entfernt. An diesem Tag haben wir als Mannschaft vieles richtig gemacht. Dann schafft man es auch, einen Gegner, der vorher noch einen Rückstand gegen den Serienmeister in einen Sieg umgedreht hat, zu schlagen. Ich gebe zu: Vom Gefühl her war es die beste Woche meiner Karriere! Vor allem deshalb, weil wir das Spiel gewonnen haben. Ein Hattrick bei einer 3:4-Niederlage wäre ja nichts wert gewesen.“
… eine mögliche Gelbsperre in der Crunchtime der Saison (Anm.: Avdijaj steht bei vier Gelben Karten): „Ich mache mir darüber wenige Gedanken. Ich glaube, wenn man sein Spiel durchzieht, kommt es seltener zu gefährlichen Situationen. Wenn es doch passiert, und ich im Sinne der Mannschaft ein Gelb-Foul machen muss, nehme ich es auf meine Kappe… (lacht) Mit dem Schiedsrichter zu diskutieren steht jedenfalls gerade nicht auf meiner Liste.“
… die Rückkehr zu „seinen“ Grazern am Sonntag, für die er 2015 und 2016 für eineinhalb Jahre spielte: „Es ist immer noch besonders. Ich hatte dort eine extrem schöne Zeit, super intensiv. Viele, die es mitverfolgt haben, wissen, wie eng mein Verhältnis zu den Sturm-Fans war. Zu einigen pflege ich heute noch einen sehr guten Kontakt. Wie ich damals dort aufgenommen wurde, vergisst man als Spieler nicht. Auch wenn ich im Spiel darauf keinerlei Rücksicht nehmen kann.“
… seinen Vertrag, der 2025 ausläuft: „Für mich zählt nur das Hier und Jetzt. Die Situation spricht für sich, wir spielen einen guten Fußball, für mich persönlich läuft es sehr erfolgreich. Ich bin aber auch stolz darauf, wie viele andere Spieler eine unglaubliche Saison spielen und derzeit aufblühen: Sallinger, Prokop, Entrup, Komposch, Bowat, Sangare… Es spielt auch eine Rolle, inwiefern so eine Truppe zusammenbleiben kann. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, auch im nächsten Jahr noch hier zu spielen. (lacht) Ich weiß, dass es bei meiner Vita komisch klingt: Aber ich bin ein Fan davon, seinen Vertrag zu erfüllen.“
… Bo Henriksen, der derzeit bei Mainz 05 für Furore sorgt und unter dem er beim FC Zürich trainierte: „Der Bo ist ein ganz toller Typ! Immer sehr offen und ehrlich, mit einem Charakter, der Energie und frischen Wind in die Kabine bringt. In Zürich war es so, dass ich der Wunschspieler von Franco (Anm.: Foda) war, als der gehen musste, änderte sich einiges. Bo musste das Team zum Funktionieren bringen, was ihm ja auch gelungen ist. Ich bin mir sicher, dass die aktuell sehr gute Phase in Mainz mit ihm verknüpft ist.“
… seinen Reifeprozess als Typ: „Ich hatte in jungen Jahren viel Erfolg, hab aber nicht immer die richtigen Lehren daraus gezogen. Auch, weil ich früh auf mich allein gestellt war. Als offener und noch nicht gereifter Typ reagiert man aus der Emotion heraus und sagt schnell Dinge, die man im Nachhinein besser weggelassen hätte. Aber Fehler gehören zum Leben dazu. Ich versuche, mich jeden Tag zu verbessern und mein bestes Ich zu sein. Nach diesem Motto lebe ich jetzt schon länger und bin froh, dass es mir gelingt und ein Spieler zu sein, zu dem junge Profis hinaufschauen und etwas lernen können.“
Fotos: GEPA pictures