03. Mai 2024
Runde30_ALU-FAK
Austria Lustenau darf zumindest 24 weitere Stunden auf den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga hoffen. Das Tabellenschlusslicht verkürzte den Rückstand auf den Vorletzten Altach mit einem 2:0 (2:0) gegen die Wiener Austria am Freitagabend auf fünf Zähler. Die Altacher sind am Samstag daheim gegen den WAC im Einsatz, schon ein Punkt reicht dem SCR zur Rettung. Die Wiener Austria bleibt weiter Leader der Qualifikationsgruppe, bot aber eine Vorstellung zum Vergessen.
Pius Grabher (24.) und Lukas Fridrikas (27.) schossen für die Elf von Andreas Heraf gegen defensiv desolate Gäste in der ersten halben Stunde die entscheidenden Tore. Es war der erst dritte Sieg von Lustenau in dieser Saison. Passend zum Auftritt der Wiener war, dass Tin Plavotic mit einem schwach geschossenen Foul-Elfmeter an Domenik Schierl scheiterte (45.+6). Drei Partien warten die Favoritner nun schon auf einen Sieg, die Leistung im "Ländle" sollte Trainer Michael Wimmer Sorgen bereiten.
Für die Lustenauer war es die Partie der letzten Chance, die Ausgangslage klar: Nur ein Sieg half, ansonsten war der Abstieg besiegelt. Matthias Maak begann im 3-4-3 in der Abwehr, Anderson kehrte rechts außen in die Elf zurück. Bei den Wienern standen die gesperrten Dominik Fitz und Johannes Handl ebenso auf der Ausfallliste wie Lucas Galvao und James Holland. Wimmer hatte Wiedergutmachung für die zuletzt schwachen Vorstellungen gefordert, seine Mannschaft versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen. Bis zum ersten schweren Patzer der Favoritner dauerte es aber nicht lange.
Der nach seiner Verletzungspause wieder in die Startformation gerückte Marvin Potzmann leistete sich einen groben Fehlpass, nach dem folgenden Konter scheiterte der auffällige Ben Bobzien an Austria-Goalie Christian Früchtl, Namory Cisse schoss aus spitzem Winkel am Tor vorbei (8.). Für Anderson war dann wieder früh Schluss. Das Knie machte dem Brasilianer zu schaffen, er musste vom Platz, Nico Gorzel übernahm.
Lustenau blieb die gefährlichere Mannschaft, da die Austria von Minute zu Minute zurückfiel. Die Führung war verdient. Plavotic schlug nach einem langen Ball ein Luftloch, Bobzien ließ den Austrianer mit einem Haken stehen und legte für Grabher auf, der zu seinem ersten Saisontor abschloss. Drei Minuten später stand es 2:0, die Austria bot erneut Auflösungserscheinungen. Bobzien hatte rechts viel Platz, ließ erneut Plavotic stehen und legte für den allein gelassenen Fridrikas auf. Der Angreifer musste später am Knöchel verletzt ebenfalls vorzeitig raus.
Von der Wiener Austria kam keine wirkliche Reaktion. Defensiv anfällig und offensiv nicht vorhanden präsentierte sich das Wimmer-Team. Schon in der sechsten Minute der Nachspielzeit bot sich den Violetten jedoch die Chance aufs Comeback. Lins brachte Muharem Huskovic im Strafraum zu Fall, überraschend trat Plavotic zum Strafstoß an - und scheiterte an Schierl. Der Innenverteidiger hatte Sekunden später noch eine zweite Chance, schoss aber am Tor vorbei.
In der Pause verzichteten beide Trainer auf Wechsel. Der für Fridrikas eingewechselte Torben Rhein schien per Volley das 3:0 nachzulegen, der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung von Kennedy Boateng aber nicht. Wimmer brachte dann Moritz Wels und Fisnik Asllani für Potzmann und den schwachen Andreas Gruber. Auswirkungen hatte dies kaum. Die Wiener waren gegen nun auf Absicherung bedachte Lustenauer bemüht, bis auf einen Kopfball und einen Fernschuss von Manfred Fischer (77., 91.) jedoch ungefährlich.
Text: APA
Foto: GEPA