15. Feb. 2024

Lenn Jastremski: Zuhause im Angriff

Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres kommt Lenn Jastremski auf Leihbasis zum GAK. Diesmal ist der großgewachsene Leihstürmer des FC Bayern aber gekommen, um länger zu bleiben.

 

Manche Fußballer wissen früh, was sie wollen. Lenn Jastremski zum Beispiel. Bei seinem Heimatverein FC Pfeil Broistedt wurde er anfangs ins Tor gestellt. „Weil ich der einzige war, der einen Ball fangen konnte“, erinnert er sich zurück und muss lachen. „Aber bald durfte ich dann vorne spielen.“ Denn das Toreschießen, das liegt der Leihgabe des großen FC Bayern München eigentlich viel mehr. Und da gibt es auch so eine charmante Anekdote von seiner Anfangstagen als Fußballer. Sein erstes Tor soll er schon wie ein ganz Großer bejubelt haben. „Ja, das stimmt, da war ich so fünf Jahre alt und großer Fan von Luca Toni. Wir haben in der sogenannten Bubiliga gespielt und ich habe mit seinem Ohrdreher bejubelt.“

Apropos Jubeln. Fünf Mal traf er in 14 Spielen für den GAK im letzten Frühjahr, und schoss sich so in die Herzen der Fans der Roten. Nun soll er nach einem weniger erfolgreichen Leihgeschäft beim SSV Ulm – „Ich weiß leider bis heute nicht, warum ich nie wirklich eine Chance erhalten habe“ – in Graz wieder durchstarten. Und mithelfen, dass es dieses Jahr mit dem Aufstieg klappt. „Die Erfahrung aus dem Vorjahr war natürlich ein schwerer Tiefschlag, aber ich sehe das sportlich und als Erfahrung aus der gerade ich als junger Spieler lernen konnte.“ Dass er sich wieder für den GAK entschied, bedurfte keiner langen Überlegung. „Ich habe mich schon vor einem Jahr direkt sehr wohlgefühlt und spürte auch jetzt wieder sofort das Vertrauen von Sportchef Didi Elsneg und Trainer Gernot Messner. Auch die professionelle und vertraute Zusammenarbeit zwischen Didi und meinem Berater war ein wichtiger Fakt, um schnell und zukunftsorientiert die Verträge zum Abschluss zu bringen“, sagt er. Und ergänzt: „Es hat sich dann schon ein bisschen angefühlt, als würde ich wieder nach Hause kommen.“

Bis 2025 steht der 190 Zentimeter große Offensivspieler noch bei den Bayern unter Vertrag, aber der GAK sicherte sich diesmal eine Kaufoption. „Schauen wir, was das Frühjahr bringt, ich plane grundsätzlich nicht so weit in die Zukunft. Aber natürlich wäre es nach den vielen Stationen einmal schön, anzukommen.“ Der GAK vom Frühjahr 2024 ist ein anderer als jener vom Frühjahr 2023 – auch, wenn er damals schon sehr erfolgreich war. War das eine große Umstellung? „Das Spiel ist variabler geworden, ja, aber es gibt noch immer viele Parallelen. Wir sind jedenfalls unberechenbarer geworden und das tut uns gut“, weiß er.

Und ganz egal, ob er wie Luca Toni jubelt dereinst oder ganz anders – seine Tore werden im Frühjahr beim GAK gefragt sein. „Die Jungs haben eine geile Halbserie gespielt, ich will nun helfen, dass wir da weitermachen.“

 

Fotos: GEPA pictures