20. Feb. 2024

Ante Bajic: Der Aufstieg wird im Kopf entschieden

Ante Bajic ist wieder zurück bei der SV Guntamatic Ried. Im Interview spricht er übers Nachhausekommen, die schwere Zeit bei Rapid und den Angriff auf die Bundesliga.

 

Im Sommer 2022 bist du nach Wien zu Rapid gewechselt, nun bist du wieder bei deinem Stammverein. Warum ist es in Hütteldorf nicht nach Wunsch gelaufen?

Ich hatte schon einen denkbar schlechten Start, weil ich am Anfang Corona hatte. Die Leistungen waren dann gerade in der ersten Saison auch nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich wollte im zweiten Jahr alles besser und cleverer machen, bin auch gut reingestartet, aber bei Rapid ist der Kader noch einmal größer, die Qualität ist höher, es gibt mehr Konkurrenz. Irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich mehr Spielminuten sammeln wollte. Der Jüngste bin ich auch nicht mehr, so ist der Entschluss gereift, dass ich mich verändern möchte. Ich habe mir natürlich auch Gedanken gemacht, was ich sonst probieren könnte, aber als sich die Möglichkeit der Rückkehr nach Ried ergab, habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen - und das sagte mir, zurück nach Oberösterreich zu gehen. Es fühlt sich gut an. Ich bin wieder zuhause.

Was nimmst du mit aus deiner Zeit in Wien?

Enorm viel. Ich sehe die Station trotzdem positiv, es waren viele tolle Erfahrungen dabei, ob die internationalen Spiele oder das Cupfinale, das wir leider verloren haben. Bei Rapid sind die Erwartungen hoch, der Druck ist höher, das lässt dich als Spieler wachsen.

Was hat sich in Ried verändert?

Gar nicht so viel. Ich fühlte mich ab dem ersten Tag wieder wohl, man merkt, es ist richtig Feuer in der Mannschaft drin, wir haben eine gute Mischung. Mit Marcel Ziegl, Philipp Pomer oder Jonas Wendlinger sind auch noch Spieler da, mit denen ich bereits zusammen gespielt habe.

Welche Rolle willst du bei den Wikingern einnehmen?

Ich kenne den Verein wahrscheinlich mit am besten von allen Kaderspielern, ich will Verantwortung übernehmen und mit meiner Erfahrung die jüngeren Spieler mitreißen und schließlich natürlich einen Beitrag leisten, um unsere Ziele zu erreichen.

Bei Zielen der SV Ried denkt man schnell an den Aufstieg. Wann soll der gelingen?

Es ist natürlich Anspruch der SV Ried, auf Sicht Teil der höchsten Spielklasse zu sein. Ob es diese Saison schon möglich ist, werden wir sehen. Acht Punkte hören sich viel an, aber im Fußball kann es oft schnell gehen.

Du kennst das Gefühl schon, mit der SV Ried aufzusteigen. Was braucht es dafür?

Ja, damals war ich mit einer Schulterverletzung allerdings lange zum Zuschauen verdammt. Der Aufstieg entscheidet sich vor allem im Kopf. Damals waren wir die Gejagten, heuer sind wir die Jäger. In erster Linie müssen wir unsere Leistung auf den Platz bringen und unsere Spiele gewinnen, dann werden wir sehen, ob wir schon in diesem Frühjahr noch einmal angreifen können.

 

Fotos: GEPA pictures