31. Jan. 2024
9 (alternative) Fakten zum 50. Frühjahrsstart der ADMIRAL Bundesliga
Der Countdown zum Start der 50. Frühjahrssaison der ADMIRAL Bundesliga läuft. Die Spieler holen sich den letzten Schliff, die Fans sind hin und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen. Um ihnen die Ungewissheit erträglicher zu machen, erklärt „Opta“ anhand von neun historischen Fakten schon mal, was sie sich erwarten dürfen. Oder auch nicht.
1. Zwei „Bundesliga-Dinos“ (fast) im Gleichschritt
Austria, Rapid und Sturm sind bekanntlich die einzigen drei Klubs, die seit Gründung der ADMIRAL Bundesliga im Jahr 1974 immer in der höchsten Spielklasse vertreten sind – und folglich in ihre 50. Frühjahrssaison gehen. Nach 49 Erstrunden-Spielen liefern sich die Wiener „Bundesliga-Dinos“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den (fiktiven) Titel des besten Frühjahrsstarters in der Bundesliga-Geschichte: Beide halten bei 23 Siegen, „Violasaurus“ hat jedoch um ein Remis mehr erreicht (13) und somit (bei drei Punkten für den Sieg) 82 Punkte gesammelt, während der grünweiße „nur“ auf 81 kommt. Genauso eng geht es bei den erzielten Toren her. Hier haben aber die Hütteldorfer mit 74:73 die Nase ganz knapp vorne. Wie es nach den vollen 50 Jahren aussehen wird, entscheidet sich am 10. und 11. Februar, wenn die Wiener Austria den TSV Hartberg empfängt bzw. Rapid beim WAC antritt.
2. Der „goldene“ Schnitt
Wenn es um den Punkteschnitt geht, haben Austria und Rapid allerdings das Nachsehen. Das liegt an den fünf Saisonen zwischen 2003 und 2007, die als die (närrische) „Paschings-Zeit“ in die Bundesliga-Historie eingingen. Der FC Pasching startete damals viermal mit einem Sieg und einmal mit einem Remis ins Frühjahr, was einen „goldenen“ Schnitt von 2,60 Punkten pro Spiel bedeutete! Die Truppe von Georg Zellhofer schaffte sogar noch das Kunststück, in allen fünf Spielen ohne Gegentor zu bleiben. Von den zwölf aktuellen Bundesliga-Teams hat übrigens die WSG Tirol mit 1,75 (4 Spiele, 2 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage) den besten Punkteschnitt. Nur einen Hauch dahinter folgt der WAC, der in seinen immerhin schon elf Auftaktspielen nach der Winterpause 1,73 Punkte pro Spiel (5 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen) erreichte.
3. Die Bullen kommen!
Noch nicht ganz zu den beiden Wiener Traditionsklubs aufgeschlossen hat Abo-Meister Red Bull Salzburg, der in bisher 44 Spielen der ersten Frühjahrsrunde 71 Zähler holte. Rapids längste Siegesserie von fünf Siegen (1993 bis 1997) haben die „Bullen“ zwischen 2014 und 2018 allerdings schon eingestellt. Die längste Serie ohne Auftaktniederlage im Frühjahr haben die Salzburger gleich ab dem Start in die Red-Bull-Ära hingelegt. Von 2006 bis 2018 blieben sie 13-mal hintereinander ungeschlagen – erst im 14. Jahr kassierten sie die erste Niederlage. 0:2 gegen Rapid.
4. Verlängerter Winterschlaf
Historisch am häufigsten im Winterschlaf verharrt sind Austria Kärnten und der SV Grödig, für die es in drei aufeinanderfolgenden Jahren Pleiten hagelte. Die der Grödiger waren mit 1:10 Toren noch eine Spur schlimmer als jene der Kärntner (1:7). Die Klagenfurter Klubs kommen, egal, wie sie heißen, überhaupt nur schwer auf Touren. Austria Klagenfurt/FC Kärnten, SK Austria Kärnten und der neugegründete SK Austria Klagenfurt haben von ihren 14 Frühjahrsauftaktspielen genau eines gewonnen – das allererste im Februar 1975. Franz Hasil schoss damals mit einem Elfer-Goldtor die Austria k.o..
5. Frühjahrs-Fehlstarter
Von den aktuellen Bundesliga-Klubs wartet Tabellenschlusslicht Austria Lustenau am längsten auf einen Auftaktsieg. Nach drei Remis und einer Niederlage startet es beim Tabellennachbarn WSG Tirol den fünften Versuch. Der Frühjahrs-Fehlstarter schlechthin in der ADMIRAL Bundesliga war aber der SK Vorwärts Steyr. Die Oberösterreicher zogen in ihren bisher sieben Spielen dreimal den Kürzeren, viermal glückte wenigstens ein Punkt.
6. Auf Anhieb voll da!
Am 10. März 1985 kannten der Wiener Sport-Club und die Admira weder Frühjahrsmüdigkeit, noch Winterdepression. Sie spielten munter drauflos und trennten sich in Wien-Hernals beim torreichsten Frühjahrsauftakt der Bundesliga-Geschichte 4:4. WSC-Verteidiger Didi Mirnegg, der in 245 Bundesliga-Spielen nur zwölf Tore erzielte, schnürte dabei den einzigen Dreierpack seiner Profilaufbahn.
7. Vier auf einen Streich
Hans Krankl, Johann Krejcirik (beide bei Rapids 6:0 gegen den LASK im Jänner 1978!), Bozo Bakota, Hans-Gerd Schild (der eine für Sturm, der andere für Salzburg, aber beide am 19. März 1983!) und Toni Polster (einen Tag vor seinem 22. Geburtstag bei Austrias 6:1 gegen die Admira) taten es Hans-Dieter Mirnegg gleich. Nur einer konnte ihn sogar noch überbieten: Nikola Jurcevic erzielte bei Salzburgs 4:0-Auftaktsieg gegen die Wiener Austria alle vier Tore!
8. Das Dreigestirn
Als beste Frühjahrs-Auftaktschützen stehen drei Allzeit-Größen in den Geschichtsbüchern: Bundesliga-Rekordtorschütze Hans Krankl, ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster und Rekord-Legionär Jonatan Soriano waren in den ersten Frühjahrsrunden je sieben Mal erfolgreich.
9. Die Null muss stehen
Am häufigsten ohne Gegentor blieben ausgerechnet die „Hütteldorfer Kanoniere“ – 20-mal in ihren 49 Spielen der ersten Frühjahrsrunde. Zuletzt am 16. Februar 2020. Beim 2:0 gegen die WSG Tirol stand allerdings noch Richard Strebinger im Tor. Und Andy Marek ein letztes Mal mit dem Mikrophon in der Hand an der Seitenlinie eines Rapid-Spieles.
Fotos: Gepa pictures