19. Feb. 2024

Andre Leipold: Torgarant dank Messi-Videos

Mit acht Toren und drei Assists war André Leipold der Topscorer der Lafnitzer im Herbst. Uns erklärt der 22-jährige Ex-Salzburg- und Bayern-Nachwuchsspieler, was ein Ritual mit seiner guten Trefferquote zu tun hat.

 

Sieben Minuten. Länger brauchte André Leipold nicht, um sich den oststeirischen Fußballfans vorzustellen. Es war der 1. Spieltag der aktuellen ADMIRAL 2. Liga-Saison und kaum hatten die Lafnitzer und die Gäste aus Kapfenberg in die neue Spielzeit gefunden, hatte der junge deutsche Offensivspieler schon getroffen. Acht Tore und drei Vorlagen sollten es schließlich werden bis zur Winterpause. Mit einem Blick auf seine Vita vielleicht gar nicht so verwunderlich. Immerhin spielte der 22-Jährige vor zwei Jahren schon in der 2. Deutschen Bundesliga.

Aufgewachsen in Altötting, Oberbayern, auf halber Strecke zwischen München und Salzburg, werden früh Scouts von Red Bull Salzburg auf ihn aufmerksam. Drei Jahre lang führt ihn sein, leider mittlerweile schon verstorbener, Vater – „Ich bin ihm sehr dankbar, er hat sehr viel für mich getan“ – die 50 Minuten von Bayern nach Salzburg. „Doch dann hat es geheißen, es wäre besser, wenn ich in Deutschland weiterspiele. Dabei wollte ich nicht weg“, erinnert er sich. Leipold dockt beim großen FC Bayern an, als Teil eines Fußballinternats in Rosenheim. „Doch dort hat es mir gar nicht gefallen, also bin ich nach einem Jahr weiter zu Unterhaching, die hatten auch eine Kooperation mit dem Internat.“

2018 wechselt er schließlich in die U19 von Burghausen. „Ich habe dort früher bei den Herren gespielt, als ich dachte.“ Nach neun Toren in 22 Spielen der Regionalliga Bayern 2021/22 folgt der Wechsel zu Darmstadt in die 2. Bundesliga. Und seine Karriere geriet ins Stocken.

In Lafnitz blüht er jetzt wieder auf. Warum eigentlich? „Die ruhige Umgebung tut gut, das kenne ich von zuhause. Ich fühle mich wohl.“ Was allerdings nicht nur an der schönen Oststeiermark liegt, sondern vor allem an den Verantwortlichen. Lafnitz-Sportchef Percy van Lierop kennt er noch aus Salzburger und Fußballinternatszeiten in Rosenheim, Co-Trainer Robert Ederer aus Unterhaching. „Ich hatte auch andere Optionen in Deutschland im Sommer, aber bei Percy habe ich mich immer wohlgefühlt. Bis jetzt hat sich der Wechsel auch voll gelohnt.“ Im Frühjahr sollen noch Tore dazu kommen. Dabei hilft Leipold auch sein Ritual vor den Spielen: „Ich schaue mir Videos von meinem Lieblingsspieler Lionel Messi am Handy, so eine halbe Stunde vor dem Treffpunkt“, sagt er. Und ergänzt mit einem Lachen: „Einige habe ich schon 5.000 Mal angeschaut, glaube ich. Ich schaue mir aber auch Szenen von mir an, wo ich mich verbessern kann.“

Der Weg des Altöttingers soll in Lafnitz nicht enden. „Das Fußballkonstrukt von Martin Dellenbach mit der Kooperation mit Pilsen ist einzigartig und für Spieler wie mich sehr reizvoll. Ich sage es ganz offen: Ich spiele gerne in Lafnitz und fühle mich hier wohl, aber ich möchte im Sommer den Sprung in eine höhere Liga schaffen.“

 

Fotos: GEPA pictures