26. Feb. 2024
Stefan Umjenovic Dornbirns abgehrteter Stabilisator
Gestählt durch 160 Zweitligapartien und sogar ein Engagement in Finnland soll Dornbirns neuer Innenverteidiger beim Ziel Klassenerhalt eine Schlüsselrolle spielen.
Stefan Umjenovic und der FC Dornbirn – da haben sich zwei gesucht und gefunden. Nach einer enttäuschenden Herbstsaison hofft Sportdirektor Eric Orie in dem 28-jährigen Innenverteidiger den „routinierten Stabilisator“ für die löchrige Abwehr gefunden zu haben: „Stefan ist ein Vorzeigeprofi, der die Mannschaft mitreißen kann. Er hat mit Lafnitz und FAC in den Top-5 mitgespielt und 160 Spiele in der 2. Liga in den Beinen. Das ist genau das, was uns fehlt. Er war ein absoluter Wunschspieler. Wir wollten die Abwehr stabilisieren und einen Vorarlberger heimholen, mit einer Figur, die Wiedererkennungswert schafft. Ich bin sehr stolz und froh, dass er zu uns gekommen ist.“
Eine Rückkehr, (auch) der Liebe wegen
Eigentlich wollte Orie den Vorarlberger schon im Sommer heimholen – doch da entschied sich Umjenovic noch für den DSV Leoben. Umjenovic gesteht: „Es war eine Fifty-Fifty-Entscheidung. Ausschlaggebend war, dass Leoben das Ziel Bundesliga hatte“ Weil Stefans Freundin Lisa Metzler, aber für Altach in der Frauen-Bundesliga spielt, war schon länger eine Rückkehr nach Vorarlberg geplant. „Dass es jetzt endlich so weit ist, ist umso schöner.“ Zumal Umjenovic bei den Steirern zuletzt nicht mehr zum Zug kam. Bei Dornbirn freut er sich auf eine Aufgabe in einer Leaderrolle. „Auch wenn viel harte Arbeit auf uns wartet. Das Ziel ist ganz klar, sportlich den Klassenerhaltzu schaffen.“ Damit würde sich auch Umjenovics Vertrag automatisch bis 2026 verlängern. Nach den verrückten Turbulenzen rund um den gekommenen und wieder abgesprungenen Sportberater und den zweifachen Trainerwechsel (nach Thomas Janeschitz und Roberto Pätzolds, der nach drei Tagen wegen ausständiger Gelder wieder ging, übernahm Roman Ellensohn) ist der Blick wieder nach vorne gerichtet: „Ganz ehrlich, die ganze Sache ist in der Kabine jetzt kein Thema mehr!“
Vorbild Kapfenberg
Nach nur 3 Siegen im Herbst und dem schlechtesten Torverhältnis der Liga (9 Tore, 31 Gegentore) kann es bei den Rothosen eigentlich nur bergauf gehen. „Das Ziel ist sportlich den Klassenerhalt zu schaffen, egal wie viele Absteiger es gibt. Kapfenberg hat es letzte Saison gezeigt. Die wurden ja von allen schon als Fixabsteiger abgestempelt und haben dann eine fulminante Rückrunde gespielt.“ Für Umjenovic ist die Rückkehr nach Vorarlberg eine doppelte Heimkehr, ist er doch auch wieder zurück ins Elternhaus nach Wolfurt gezogen – wo er aber freilich seine eigene Wohnung hat. Der Winter im Ländle kann dem gestählten Crack jedenfalls nichts mehr anhaben, hat er doch 2019 ein halbes Jahr im Hohen Norden beim finnischen Erstligisten Kokkolan gespielt. Da waren Minusgrade eher die Regel als die Ausnahme. Für Stefan trotzdem eine tolle sportliche Erfahrung („3000 bis 4000 Fans waren bei jedem Spiel“), von der er auch noch eine große Leidenschaft mitnahm: „Frisbee Golf – das spielen sie dort überall und bei jedem Wetter.“ Sollte es einmal eine neue Anlage in Vorarlberg geben, „dann könnt ihr sicher sein, die ist von mir!“